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Feel my Passion

Drei Romane in einem eBook: »My Summer Lovers – Mehr als eine Nacht«, »Das sündige Erbstück« und »Die Zärtlichkeit von Fremden«

©2022 482 Seiten

Zusammenfassung

Hot Romance für Genießerinnen: Der Sammelband »Feel my passion« von Diana Schwartz, Cosette Corday und Aimée Laurent jetzt als eBook bei venusbooks.

Träumen Sie auch davon, einmal ganz überraschend ein unwiderstehliches Angebot zu bekommen? Die jungen Studentinnen Marie und Sarah tanzen im schwedischen Göteborg durch die Nacht – und trauen sich fern ihrer Heimat Dinge, die bisher unvorstellbar für sie waren … Der erfahrenen Journalistin Michaela dagegen werden die Knie weich, als sie dem charmanten Restaurateur Alexander begegnet – einem Mann, der ganz anders ist als alle, die sie kennt … Und Janne? Die ist wie elektrisiert, als sie bei einer heißen Theateraufführung den attraktiven Ricardo auf der Bühne sieht – und ihm kurz darauf näher kommt, als sie jemals zu hoffen wagte …

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Erotik-Sammelband »Feel my passion« mit den Romanen »Schwedische Nächte« von Diana Schwartz, »Das sündige Erbstück« von Cosette Corday und »Die Zärtlichkeit von Fremden« von Aimée Laurent. Lesen ist sexy! venusbooks – der erotische eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Diana Schwartz
My Summer Lovers – Mehr als eine Nacht

Lange Tage, heiße Nächte … Die Studentinnen Marie und Sarah freuen sich auf den Sommer ihres Lebens – ein Auslandssemester in Göteburg voller wilder Partys! Mit einem haben sie allerdings nicht gerechnet: Wie unverschämt gutaussehend Jess ist, ihr neuer WG-Mitbewohner … Während sie von seinen heißen Küssen träumen, zeigt er ihnen die Stadt und stellt sie seinen Mitstudenten vor. Plötzlich können die beiden Freundinnen sich kaum noch retten vor den verführerischen Angeboten attraktiver Liebhaber! Und während Marie sich mit klopfendem Herzen in ein erotisches Abenteuer zu dritt stürzt, findet Sarah zu ihrer eigenen Überraschung das, wonach sie sich schon lange tief in ihrem Herzen gesehnt hat …

Kapitel 1

»In einhundert – Metern – haben Sie – Ihr Ziel erreicht. Das Ziel befindet sich auf der linken Seite«, quäkte Maries Smartphone besserwisserisch. Sie schaltete die Navigations-App aus, blieb stehen und schaute sich um. Hübsche Gegend, daran bestand kein Zweifel. Vier- bis fünfstöckige Jugendstilhäuser mit großen Fenstern erhoben sich wie auf einer kitschigen Postkarte auf beiden Seiten vor dem blauen Himmel. Bunte Frühsommerblumen strahlten in der Nachmittagssonne mit den weißen und cremefarbenen Fassaden um die Wette.

Marie rückte ihren Trekkingrucksack zurecht und ging weiter, bis sie den richtigen Hauseingang ihres Gastgebers gefunden hatte. Das Haus mit der Nummer 114 war wie die anderen top gepflegt. An den schmiedeeisernen Gittern um den Vorgarten waren mehrere Fahrräder angeschlossen, das deutete darauf hin, dass hier auch ein paar jüngere Leute wohnten. Zwei Kinderwagen und ein Dreirad, die in dem dämmrigen Hausflur hinter der riesigen verschnörkelten Eingangstür standen, bestätigten diesen Eindruck.

Marie fand es ungewöhnlich, dass die Tür nicht verschlossen war, aber vielleicht war das hier in dieser Gegend üblich. Aber so kam sie jedenfalls erst einmal ins Haus und aus der warmen Mittagssonne heraus. Mit einem erleichterten Seufzer nahm sie den Rucksack ab und ging auf die acht Briefkästen an der Wand zu ihrer Linken zu. Jess Paulussen wohnte im dritten Stock.

Sie sah sich um. Gegenüber der Haustür befand sich ein breiter Treppenaufgang mit einem wunderschön geschwungenen Geländer, das regelrecht zum Herunterrutschen einlud. Unter der Treppe standen die Kinderwagen, an der Wand gegenüber den Briefkästen entdeckte sie eine Tür, die vermutlich in den Keller führte.

Was fehlte?

Marie stöhnte innerlich auf. Normalerweise hielt sie sich für sportlich und nahm aus Prinzip für zwei oder drei Stockwerke die Treppe. Aber mit dem tonnenschweren Trekkingrucksack hätte sie ganz gern einen Aufzug gehabt. Sollte sie ganz dreist bei ihrem Gastgeber klingeln und darauf hoffen, dass er ganz gentlemanlike herunterkommen und ihr Gepäck nach oben bringen würde?

Nein, so weit kommt's noch! Selbst ist die Frau. Entschlossen machte Marie sich an den Aufstieg und war bereits nach wenigen Stufen außer Atem. Kein Wunder, war sie doch seit sechzehn Stunden auf den Beinen – Zugfahrt von Köln nach Frankfurt, Flug nach Göteborg, dann dieser Wirrwarr an Straßenbahnen in der fremden Stadt und am Ende ein Fußmarsch, den sie allerdings sich selbst zu verdanken hatte, weil sie eine Haltestelle zu spät ausgestiegen war und nicht auf die nächste Rückfahrtmöglichkeit hatte warten wollen.

Sie konzentrierte sich ganz auf die kleinen Details im Treppenhaus. Jedes Stockwerk hatte eine Zwischenplattform mit einer Fensterbank und einem riesigen Buntglasfenster, durch das man in den Garten hinter dem Haus blicken konnte. Dann kam der Absatz mit den Wohnungen. Im ersten Stock eine bunte Sammlung schlammverschmierter Gummistiefel vor der linken Tür, an der rechten ein getöpfertes Schild mit »Magda Fredrikkson« und Katzenfiguren in verschiedenen Ausführungen. Auf dem zweiten Absatz vier Topfpflanzen, im zweiten Stock ein schlichtes Messingschild mit »Dr. Peter Rosenbaum –Rechtsanwalt und Notar« rechts und einer nichtssagenden Tür links. Marie warf einen sehnsüchtigen Blick über das Geländer, das ihr inzwischen nicht mehr ganz. so schön erschien, sondern einfach nur endlos. Schritt für Schritt quälte sie sich nach oben.

Im dritten Stock die obligatorischen zwei Türen. Vor der linken stand ein Regal mit zwei Motorradhelmen und einem Paar Bikerstiefel darunter. Marie fand kein Klingelschild und schaute auf die rechte Tür. Da stand es doch: Jess Paulussen. War das zu glauben, sie war endlich angekommen.

Die drückte auf den unauffälligen Klingelknopf, der jedoch keinen Ton von sich gab.

Marie stutzte und schaute sich um. Dann, als sie gerade an die Tür klopfen wollte, bekam sie mit, dass diese einen Spaltbreit offen stand. Sie schob sie zaghaft weiter auf und streckte den Kopf in den Flur.

»Hallo? Jemand da? Jess? Jess Paulussen?«

Keine Antwort. Das fehlte noch, dass der Herr des Hauses jetzt nicht da war. Sollte sie einfach hineingehen? Immerhin würde sie hier die nächsten sechs Monate wohnen, sie betrat also nicht einfach ungefragt eine fremde Wohnung. Trotzdem gehörte sich so etwas natürlich nicht.

Sie rief noch einmal, etwas lauter, und wieder vergebens. Marie zögerte, hatte Bedenken. Doch sie war müde, hungrig und durstig, und vor allem wollte sie endlich ihren Rucksack loswerden. Sie nahm ihn ab und stellte ihn neben die Tür. Sie würde jetzt kurz hineingehen, in der Küche ein wenig Wasser aus der Leitung trinken und sich dann hier draußen auf die Treppe setzen und warten. Spätestens in sechs Stunden, wenn Jess Sarah am Info-Büro für die Austauschstudenten abgeholt hatte, musste er ja auftauchen. Musste ein seltsamer Typ sein, wenn er einfach die Wohnungstür offen stehen ließ und dann nicht zu Hause war.

Innerlich über ihre eigene Sorglosigkeit fluchend, trat sie in den Flur. Sie hätte ja auch vorher anrufen können, die Nummer von Jess hatten sie ihr im Info-Büro mitgegeben. Egal, jetzt war sie eben da und würde halt im Treppenhaus ihre Strafe absitzen.

Der Flur war ein einziger langer schmaler Gang, der über die halbe Breite des Hauses führte und von dem sechs Türen abgingen, dazwischen hingen gerahmte Comiczeichnungen. Nur die Tür ganz am Ende gegenüber dem Eingang stand ein bisschen offen. Sie konnte sehen, dass das Zimmer hübsch eingerichtet war, hell und mit wenigen weißen Möbeln, die zwar irgendwie an IKEA erinnerten, jedoch stabiler und teurer wirkten.

Als Marie die Wohnungstür schließen wollte, merkte sie, dass diese blockiert wurde. Sie schaute sich um und bückte sich nach einem schwarzen Stoffstück. Eine Herrensocke, und da, vor der Tür vorn links, stand auch ein ganzer Korb mit Wäsche, der sogar noch etwas Wärme und einen schwachen Hauch Weichspüler ausströmte. Lächelnd warf Marie die Socke auf den Haufen. Vermutlich hatte Jess die Wäsche eben erst aus dem Trockner geholt, hier stehen lassen und gar nicht bemerkt, dass die Tür sich nicht schließen ließ. Aber dann musste er ja irgendwo sein? Ihm war doch hoffentlich nichts passiert?

Obwohl sie das nicht glaubte, siegte schließlich ihre Neugier. Sie öffnete die erste Tür rechts. Dahinter entdeckte sie ein funktional eingerichtetes Schlaf- und Arbeitszimmer, ein mit bunter Wäsche bezogenes Bett, einen leeren Schreibtisch, einen Kleiderschrank – der war zweifelsohne von IKEA – und zwei offene Regale, die genau auf Aktenordnergröße eingestellt waren. Ein großes gerahmtes Panoramafoto der Schären zierte die Wand. Hinter der zweiten Tür gingen zwei Räume ab – vermutlich die beiden Gästezimmer, von denen sie und Sarah je eines beziehen würden. Daran schloss sich ein Badezimmer an.

Von ihrem Gastgeber weiter keine Spur.

Marie überlegte gerade, welchen Raum sie als Nächstes inspizieren sollte, als sie am Ende des Flures ein Geräusch zu hören glaubte. Langsam näherte sie sich und lugte durch den Spalt. Dabei war sie zwar nicht besonders leise, begriff jedoch sofort, warum Jess sie bisher nicht bemerkt hatte – zumindest ging sie davon aus, dass es sich bei dem großen blonden Mann auf dem riesigen Ecksofa um den Besitzer der Wohnung handelte. Er hatte große Kopfhörer auf, die Beine weit von sich gestreckt ...

... mit heruntergeschobener Hose ... und masturbierte.

Marie blieb der Mund offen stehen. Ihr Verstand befahl ihr umgehend, sich zurückzuziehen, denn Jess würde sie sehen, sobald er zur Tür blickte. Doch der starrte gebannt auf einen überdimensionalen Flachbildfernseher gegenüber der Couch, während er sich langsam seinen Schwanz rieb. Dabei wanderte seine Zungenspitze im gleichen Takt über seine Oberlippe.

Marie riss sich mit aller Gewalt von dem ungewöhnlichen Anblick los und machte einen Schritt zurück hinter die Tür. Dann erst wagte sie einen Blick auf den Fernseher.

Dort lief ein Porno, aber das wunderte sie schon nicht mehr. Allerdings hatte sie noch nicht viele Filme dieser Art gesehen und schon gar nicht in Leinwandgröße. Eine schlanke blonde Frau räkelte sich auf einer Wiese, die Arme weit nach hinten gestreckt, so dass sich ihre Brüste mit den kleinen steifen Nippeln in den blauen Himmel reckten. Ein Mann kniete vor ihr und war gerade dabei, sich in sie zu versenken.

Großer Gott, wo bin ich hier gelandet? Marie bekam weiche Knie, wobei sie nicht sicher war, ob das von dem Schock dieses Anblicks herrührte oder ihr Körper Gefallen daran fand, was sie da sah. Wieder schaute sie auf den Fernseher.

Der Mann hatte die gespreizten Beine der Frau angehoben und bewegte sich langsam und gleichmäßig. Die Kamera zoomte auf die Hüfte der Frau und schwenkte ihren Körper hinauf bis zu ihren Brüsten, die sich sanft im Takt wiegten. Dann wurde ihr Gesicht gezeigt, eine verzückt verzerrte Grimasse, die ohne Ton ein wenig gespenstisch wirkte.

Unwillkürlich spähte Marie noch einmal um das Türblatt zu Jess. Der hatte natürlich Ton, und ganz offensichtlich heizte ihn das Ganze gehörig an. Er wichste sich nun schneller, rieb sich den Schwanz über die gesamte Länge. Und er hatte einiges zu bieten, daran bestand kein Zweifel. Marie starrte auf seine Hand, wie sie zärtlich über die Eichel strich und dann die Vorhaut beinahe brutal nach unten riss, wieder und wieder. Jess atmete schnell und stöhnte kaum hörbar.

Der Mann im Film ließ die Frau los und zog seinen feucht glänzenden Schwanz heraus. Seine Gespielin richtete sich auf und öffnete verlangend den Mund, worauf der Mann sich breitbeinig über sie stellte und mit seinem Glied erst mehrmals über ihre Lippen streifte, bevor er zwischen sie drang. Die Muskeln an seinem Hintern spannten sich.

Wieder folgte eine Kamerafahrt den wunderschönen weiblichen Körper entlang bis zu ihrer rasierten Scham. Die Frau spreizte die Beine und reckte sich dem Betrachter verheißungsvoll entgegen. Zwei Hände näherten sich und zogen die roten Schamlippen sanft auseinander. Erst ein, dann zwei Finger drangen in sie. Sie gehörten einer zweiten Frau, die sich nun zwischen die Schenkel der ersten beugte und über den Kitzler leckte.

Marie spürte ein Ziehen in ihrem Schoß und rieb sich mit der flachen Hand über die Jeans. Ihr Mund wurde ganz trocken. Nervös biss sie sich auf die Oberlippe und versuchte, das einsetzende, erwartungsvolle Kribbeln zu ignorieren.

Eine Bewegung auf der Couch ließ sie herumfahren, dass sie gegen die Tür prallte und diese ein Stück weiter aufschwang. Jess war tiefer gerutscht und stemmte die Füße wie bei einem Kraftakt gegen den Boden. Und zum Glück für sie hatte er die Augen inzwischen geschlossen.

Hastig trat Marie den Rückzug an, sie hatte das Risiko, beim Spannen erwischt zu werden, zur Genüge strapaziert. Denn das war es doch? Sie lief durch den Flur zurück nach draußen, verzichtete trotz ihres quälenden Dursts auf den Umweg durch die Küche.

Irgendwie war sie schockiert, obwohl sie sofort innerlich dagegen ankämpfte und diese entrüstete Gouvernantenstimme zum Schweigen zu bringen versuchte, die ständig herumfeixte. Da sitzt der mitten am Tag auf dem Sofa und holt sich einen runter? So etwas macht man doch nicht.

Was genau war ihr Problem?

Sie lebten im 21. Jahrhundert, und jeder Mensch hatte das Recht, in seinen eigenen vier Wänden Pornos zu schauen und sich dabei einen runterzuholen. Und zu behaupten, dass die Handlung dieses Films sie kaltließ, wäre glatt gelogen. Außerdem hatte sie immer schon gewusst, dass die Schweden in diesen Dingen wesentlich freizügiger waren.

Natürlich machte man so etwas, das war völlig normal und in Ordnung.

Trotzdem, es zu wissen und es dann, wenn man überhaupt nicht mit so etwas rechnete, live zu erleben, waren zwei verschiedene Paar Schuhe. Außer Atem schloss Marie die Wohnungstür und setzte sich neben den Rucksack auf die Treppe. Ihr war noch heißer geworden, und der Schweiß lief ihr in den Nacken. Sie verschränkte die Hände und zählte langsam bis zehn.

Das war wirklich alles völlig in Ordnung. Sie war nicht konservativ oder prüde, im Gegenteil. Sie hatte nur einfach nicht mit so etwas gerechnet und war von der Situation einen Moment lang überfordert gewesen. Außerdem hatte sie Jess beobachtet. Sie war in seine Wohnung eingedrungen und hatte ihm zugesehen, wie er einen Porno guckte und sich dabei befriedigte. Das gehörte sich allerdings viel weniger, war nicht okay. Und das war doch ihr eigentliches Problem. Sie schämte sich für dieses Verhalten.

Marie legte die Handflächen aneinander und klemmte sie zwischen die Oberschenkel, drückte dabei gegen ihren Schoß, der immer noch erwartungsvoll pochte.

Nach einer Weile beruhigte sich ihr klopfendes Herz, und der Durst wurde wieder übermächtig. Sie war aufgewühlt, nach der langen Anreise übermüdet und hatte sich erschreckt. Alles gut.

Wie lange saß sie jetzt hier? Konnte sie es wagen zu klopfen?

Sie wartete noch eine kleine Weile, dann hielt sie es nicht mehr aus, sprang auf und hämmerte gegen die Tür. Sie hörte einen dumpfen Knall aus der Wohnung, als wäre etwas umgefallen, dann ein Türenschlagen und Schritte. Und im nächsten Moment flog die Tür auf.

Jess war einen ganzen Kopf größer als sie und starrte leicht verwirrt auf sie herab.

Erst jetzt hatte Marie Gelegenheit, die breiten Schultern und muskulösen Oberarme ihres Gastgebers in Augenschein zu nehmen. Ein schwarzes T-Shirt spannte sich leicht über seiner gut geformten Brust und flatterte am Bauch ein bisschen.

Maries Blick wanderte weiter nach unten zu der lässigen knielangen Boxershorts. Obwohl sie weit geschnitten war, wurde ihr klar, dass sie nicht lange genug gewartet hatte. Seine Erektion zeichnete sich deutlich unter dem Stoff ab.

Hastig schaute sie auf und fragte sich, ob der leicht gehetzte Ausdruck in seinen stahlblauen Augen daher rührte, dass er sich ertappt fühlte, obwohl er kaum ahnen konnte, dass sie wusste, was er gerade getan hatte. Marie erleichterte das. Das entsprach doch ihren eigenen Gedanken, oder nicht? Es mochte normal und nicht verwerflich sein, sich einen Porno anzusehen. Es war eine Sache, es zu tun, vielleicht sogar ungeniert abends beim Bier darüber zu reden, und eine ganz andere, dabei erwischt zu werden. Das fühlte sich einfach blöd an.

Und vielleicht fragte Jess deshalb auch nicht, wer sie war oder was sie hier wollte, sondern lächelte nur unsicher und fuhr sich mit der Hand durch die schulterlangen hellblonden Haare.

Marie fasste sich ein Herz und streckte die Hand aus. »Hi, ich bin Marie, eine der beiden Austauschstudentinnen, die bei dir wohnen sollen.« Ihr Schwedisch klang noch ungewohnt in ihren Ohren, aber es klappte besser, als sie befürchtet hatte. »Mit meiner Reiseplanung hat was nicht geklappt, so dass ich einen früheren Flug nehmen musste. Und daher bin ich jetzt schon da ... wenn das in Ordnung für dich ist.«

Erst jetzt schien Jess wie aus einer Trance zu erwachen. Er lächelte kurz und erwiderte den Händedruck. »Ach so, alles klar. Also ich bin Jess, hast du dir sicher schon gedacht. Natürlich kannst du reinkommen, ist alles für euch vorbereitet.« Er öffnete die Tür und stockte, fixierte dabei einen Punkt hinter Marie. »Gut, dass du geklopft hast. Hast du versucht zu klingeln?«

»Wie bitte? Nein, die Klingel hat keinen Mucks von sich gegeben.«

Jess ging an ihr vorbei und hob eine Postkarte auf, die Marie bis jetzt gar nicht bemerkt hatte. An einer Ecke klebte ein Streifen Tesafilm. »Deswegen.« Jess zeigte ihr die Vorderseite der Karte. Darauf war eine Comiczeichnung – ein Wikinger mit einem gehörnten Helm, der einen überdimensionalen Kriegshammer um sich schleuderte. HAMMARE! stand in einer gezackten Sprechblase darüber.

»Hammer?«, fragte Marie verwirrt.

Jess lachte und befestigte die Karte notdürftig über der Klingel. »Na ja, das soll Thor sein, der Kriegsgott, der dir sagt, dass du an die Tür hämmern, also klopfen sollst. Die Klingel ist seit ewigen Zeiten kaputt.«

»Ach so! Dann hab ich ja alles richtig gemacht.«

Sie betraten endlich die Wohnung, und Jess zeigte ihr die beiden Räume, die sie bereits gesehen hatte. »Das sind die beiden Gästezimmer, such dir eins aus. Wenn du noch was brauchst, dann sag einfach Bescheid. Willst du was trinken? Hast du Hunger?«

»Ich sterbe vor Durst.«

»Setz dich in die Küche.« Er wies auf die Tür gegenüber dem Badezimmer. »Ich komme sofort.«

Marie unterdrückte ein Kichern, weil sie sich der Doppeldeutigkeit dieser Aussage bewusst wurde. Jess war immer noch erregt, doch sie bezweifelte, dass er damit andeutete, zu Ende zu bringen, was er begonnen hatte. Sie betrat die Küche, die mit hellen Möbeln in einem modernen Stil mit mattglänzenden Lackflächen gehalten war, und setzte sich an den Tresen mit den vier hochbeinigen Hockern.

Wobei die Vorstellung, wie Jess sich so selbstvergessen streichelte, durchaus ihren Reiz hatte. Bei dem Gedanken spürte sie wieder dieses Prickeln. Sie atmete tief ein.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2022
ISBN (eBook)
9783968981888
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (August)
Schlagworte
Erotik-Roman erotische Liebesromane sinnlicher Liebesroman Sex Roman Sommerroman Shades of Grey 365 Tage Aurora Rose Reynolds Neuerscheinung eBooks
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Titel: Feel my Passion