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Regency Beauties - Die Küsse des Lords

Roman: Band 1

von Mary Jo Putney (Autor:in) Kerstin Winter (Übersetzung)
©2022 541 Seiten
Reihe: Regency Beauties, Band 1

Zusammenfassung

Kann sie ihm widerstehen? Der historische Liebesroman »Regency Beauties – Die Küsse des Lords« von Mary Jo Putney als eBook bei venusbooks.

Sie hat einen großen Wunsch – aber ist sie bereit, dafür alles zu riskieren? Die junge Pastorentochter Clare kann nicht länger mit ansehen, wie ihre Gemeinde unter Hunger leidet. Also nimmt sie allen Mut zusammen, um den berühmt-berüchtigten »Teufelsgrafen« um Hilfe zu bitten. Tatsächlich scheint der attraktive, aber für seinen Zynismus bekannte Lord Aberdare bereit zu sein, das Dorf zu retten – wenn Clare sich auf ein riskantes Spiel einlässt: Sie soll drei Monate mit ihm unter einem Dach verbringen und ihm jeden Tag einen Kuss schenken … Obwohl die junge Frau weiß, dass dies ihren Ruf zerstören kann, willigt sie ein. Und sie ist sicher, dass sie willensstark genug ist, ihre Tugend zu bewahren. Doch vom ersten Tag an spürt sie, dass die glühenden Blicke des Lords tief in ihr ein Feuer wecken …

»Ein außerordentlicher Liebesroman von einer außergewöhnlichen Autorin« Romantic Times

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Das historische Romantik-Highlight »Regency Beauties – Die Küsse des Lords« der international erfolgreichen New-York-Times-Bestsellerautorin Mary Jo Putney. Lesen ist sexy: venusbooks – der erotische eBook-Verlag.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Sie hat einen großen Wunsch – aber ist sie bereit, dafür alles zu riskieren? Die junge Pastorentochter Clare kann nicht länger mit ansehen, wie ihre Gemeinde unter Hunger leidet. Also nimmt sie allen Mut zusammen, um den berühmt-berüchtigten »Teufelsgrafen« um Hilfe zu bitten. Tatsächlich scheint der attraktive, aber für seinen Zynismus bekannte Lord Aberdare bereit zu sein, das Dorf zu retten – wenn Clare sich auf ein riskantes Spiel einlässt: Sie soll drei Monate mit ihm unter einem Dach verbringen und ihm jeden Tag einen Kuss schenken … Obwohl die junge Frau weiß, dass dies ihren Ruf zerstören kann, willigt sie ein. Und sie ist sicher, dass sie willensstark genug ist, ihre Tugend zu bewahren. Doch vom ersten Tag an spürt sie, dass die glühenden Blicke des Lords tief in ihr ein Feuer wecken …

»Ein außerordentlicher Liebesroman von einer außergewöhnlichen Autorin« Romantic Times

Über die Autorin:

Mary Jo Putney wurde in New York geboren und schloss an der Syracuse University die Studiengänge English Literature und Industrial Design ab. Nach ihrem Studium übernahm sie Designarbeiten in Kalifornien und England, bis es sie schließlich nach Baltimore zog, und sie mit dem Schreiben begann. Mit ihren Büchern gelang es ihr, alle Bestsellerlisten in den USA zu erklimmen, unter anderem die der New York Times, des Wall Street Journals, der USAToday, und der Publishers Weekly.

Die Website der Autorin: maryjoputney.com/

Mary Jo Putney veröffentlichte bei venusbooks außerdem den folgenden Roman: »Regency Beauties – Das Lächeln der Lady«

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eBook-Neuausgabe August 2022

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 1993 unter dem Originaltitel »Thunder and Roses« bei Topaz Books, New York. Die deutsche Erstausgabe erschien 1995 unter dem Titel »Ein Spiel um Macht und Träume« bei Lübbe.

Copyright © der amerikanischen Originalausgabe Mary Jo Putney, 1993

Copyright © der deutschen Erstausgabe 1995 by Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach

Copyright © der Neuausgabe 2022 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © shutterstock

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (mm)

ISBN 978-3-96898-196-3

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: info@venusbooks.de. Mit herzlichem Gruß: das Team des venusbooks-Verlags

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Sie werden in diesem Roman möglicherweise Begrifflichkeiten, Weltanschauungen und Verhaltensweisen begegnen, die wir heute als unzeitgemäß und diskriminierend empfinden, unter anderem dem Begriff »Zigeuner«.

»Zigeuner« ist die direkte Übersetzung des im englischen Originaltext verwendeten Begriffs »Gypsy«, und es ist nicht möglich, dieses Wort in Titel und Text durch die heute gebräuchlichen Eigenbezeichnungen »Sinti und/oder Roma« zu ersetzen, weil sie inhaltlich nicht passen würden. Zur Handlungszeit im frühen 19. Jahrhundert war »Zigeuner« die gängige Fremdbezeichnung für die Sinti und Roma, wobei dieser Begriff seit dem 18. Jahrhundert vielerorts mit einem zunehmenden stigmatisierenden Rassismus verbunden war. Die Sinti und Roma lehnen die Bezeichnung »Zigeuner« daher heute zu Recht ab.

Bei diesem Roman handelt es sich um ein rein fiktives Werk, das vor dem Hintergrund einer bestimmten Zeit spielt und von uns ohne nachträgliche Eingriffe neu veröffentlicht wird. Mary Jo Putney hat keinen Roman im Sinne der völkisch rassifizierten Nazi-Nomenklatur geschrieben, sondern verwendet Begrifflichkeiten so, wie sie aus ihrer Sicht zu der Zeit, in der ihr Roman spielt, verwendet wurden; Klischees werden hier bewusst als Stilmittel verwendet. Keinesfalls geht es in diesem fiktionalen Text aber um rassistische Zuschreibungen oder die Verdichtung eines aggressiven Feindbildes.

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Mary Jo Putney

Regency Beauties – Die Küsse des Lords

Roman

Aus dem Amerikanischen von Kerstin Winter

venusbooks

Prolog

Wales, 1791

Winterliche Nebelschwaden hüllten sie ein, als sie die Mauer erklommen, die das Anwesen umgab. In der geisterhaften Landschaft war kein einziges menschliches Wesen zu sehen, und niemand bemerkte die Eindringlinge, als sie von der Mauer sprangen und über das sorgfältig gepflegte Grundstück gingen.

»Wollen wir hier Hühner stehlen, Mama?« fragte Nikki leise.

Seine Mutter Marta schüttelte den Kopf. »Nein. Wir haben hier etwas anderes zu tun. Etwas Wichtigeres.«

Die Anstrengung des Sprechens löste einen Hustenanfall aus, und sie krümmte sich, als die Krämpfe ihren Körper schüttelten. Besorgt und ängstlich berührte Nikki ihren Arm. Seit sie unter Hecken schliefen, war der Husten noch schlimmer geworden, und sie hatten wenig zu essen. Er hoffte, sie würden bald zu der Kumpania der Roma zurückkehren, wo es Nahrung, warme Feuer und Freunde gab.

Sie richtete sich, blaß, aber entschlossen, wieder auf, und sie setzten ihren Weg fort. Die einzige Farbe in der winterlichen Landschaft war das leuchtende Purpur ihres Kleides.

Endlich traten sie unter den Bäumen hervor auf eine Rasenfläche, die ein ausgedehntes Steingebäude umgab. Ehrfürchtig staunend sagte Nikki: »Lebt hier ein wichtiger Lord?«

»Aye. Sieh es dir gut an, denn eines Tages wird es dir gehören.«

Der Junge starrte das Haus an, während ihn eine seltsame Mischung von Emotionen durchströmte. Überraschung, Aufregung, Zweifel, schließlich Verachtung. »Die Roma leben nicht in Häusern, die den Himmel töten.«

»Aber du bist Didikois, Halbblut. Es ist nur recht, daß du in solchen Gebäuden wohnst.«

Schockiert drehte er sich zu ihr um. »Nein! Ich bin Tacho rat, reines Blut, kein Gadscho.«

»Dein Blut ist für Rom und Gadscho gut.« Sie seufzte, und ihr schönes Gesicht verriet ihre Erschöpfung. »Auch wenn du bei den Roma aufgewachsen bist, liegt deine Zukunft bei den Gadsche.«

Er wollte protestieren, doch sie brachte ihn mit einer raschen Handbewegung zum Schweigen, als das Geräusch von Hufschlag ertönte. Sie zogen sich schnell ins Gebüsch zurück und beobachteten, wie zwei Reiter die Auffahrt heraufkamen und ihre Pferde vor dem Haus zügelten. Der größere der beiden sprang vom Pferd und stieg mit energischen Schritten die breiten Steinstufen hinauf, während sein Pferd der Obhut seines Gefährten überlassen war.

»Schöne Pferde«, flüsterte Nikki neidisch.

»Ja. Das muß der Earl of Aberdare sein«, murmelte Marta. »Er sieht genauso aus, wie Kenrick ihn beschrieben hat.«

Sie warteten, bis der große Mann im Haus verschwunden war und der Stallbursche die Pferde fortgeführt hatte. Dann winkte Marta Nikki zu, und sie eilten über den Rasen und die Treppe hinauf. Der polierte Messing-Türklopfer stellte einen Drachen dar. Nikki hätte ihn gerne angefaßt, aber er war für ihn zu weit oben angebracht.

Statt zu klopfen, packte seine Mutter den Türknauf. Er ließ sich mühelos drehen, und sie traten ein. Nikki riß die Augen auf, als er die Halle mit dem Marmorboden sah, die groß genug war, um einer ganzen Kumpania Unterkunft zu gewähren.

Der einzige Mensch, der zu sehen war, trug die aufwendige Livree eines Lakaien. Bei ihrem Anblick keuchte er entsetzt auf und machte ein Gesicht, das Nikki zum Lachen reizte. »Zigeuner!« stieß er empört hervor, griff sofort nach einem Klingelzug und zog daran. »Raus mit euch, sofort! Wenn ihr nicht in fünf Minuten vom Grundstück seid, dann kriegt ihr es mit dem Gesetz zu tun!«

Marta nahm Nikkis Hand. »Wir möchten den Earl sprechen. Ich habe etwas, das ihm gehört.«

»Willst du mir weismachen, du hättest ihm etwas gestohlen?« höhnte der Lakai. »So nah kannst du ihm nie gekommen sein! Und nun verschwindet!«

»Nein! Ich muß zu ihm.«

»Ganz bestimmt nicht«, knurrte der Lakai, wobei er sich schon auf sie zu bewegte.

Marta wartete ab, bis er nah genug herangekommen war, dann stob sie zur Seite. Der Diener fluchte und versuchte vergeblich, sie zu packen. Im gleichen Augenblick kamen drei weitere Diener herbei, die von der Klingel alarmiert worden waren.

Ihren zornigen Blick fest auf die Männer gerichtet, stieß Marta die übliche Drohung hervor. »Ich muß zum Earl! Mein Fluch wird jeden treffen, der versucht, mich aufzuhalten.«

Die Diener erstarrten in der Bewegung. Nikki hätte fast laut aufgelacht. Wie leicht konnte sie die Gadsche einschüchtern, und dabei war sie nur eine Frau! Nikki war stolz auf sie. Nur ein Rom konnte allein mit Worten eine solche Macht ausüben!

Die Hand seiner Mutter umschloß seine fester, während sie sich langsam von den Dienern wegbewegten. Bevor die Männer noch ihre Furcht abschütteln konnten, dröhnte plötzlich eine tiefe Stimme durch die Halle. »Was zum Teufel ist hier los?«

Der Earl, groß und ausgesprochen arrogant, schritt über den Marmorboden. »Zigeuner«, sagte er verächtlich. »Wer hat diese dreckigen Kreaturen hereingelassen?«

Marta sagte ohne Umschweife: »Ich habe Ihnen Ihren Enkel gebracht, Lord Aberdare. Kenricks Sohn – den einzigen Enkel, den Sie jemals haben werden.«

Todesstille lag über der Halle. Der schockierte Blick des Earls glitt zu Nikki. »Wenn Sie mir nicht glauben ...«, hob Marta an.

Nach einem Augenblick hatte der Earl seine Fassung wiedererrungen und antwortete: »Oh, ich bin gewillt zu glauben, daß dieser abstoßende Bengel Kenricks ist – seine Vaterschaft ist ja nicht zu übersehen.« Er warf Marta den brünstigen, gierigen Blick zu, mit dem Gadsche-Männer so oft Frauen der Roma ansahen. »Ich verstehe durchaus, warum mein Sohn sich mit dir vergnügt hat, aber ein Zigeunerbastard interessiert mich nicht.«

»Mein Sohn ist kein Bastard.« Marta griff in ihr Mieder und zog zwei schmutzige, gefaltete Blätter heraus. »Da ihr Gadsche ja soviel Wert auf Papiere legt, habe ich die Beweise behalten – meine Heiratsurkunde und den Eintrag von Nikkis Geburt.«

Lord Aberdare sah ungeduldig in die Dokumente und versteifte sich plötzlich. »Mein Sohn hat dich geheiratet

»O ja, das hat er«, sagte sie stolz. »Sowohl in einer Gadscho-Kirche als auch auf Roma-Art. Und Sie sollten sich darüber freuen, alter Mann, denn nun haben Sie einen Erben. Da Ihre Söhne tot sind, werden Sie keinen anderen mehr bekommen.«

Heftig antwortete der Earl: »Also gut. Wieviel willst du für ihn? Reichen fünfzig Pfund?«

Einen Sekundenbruchteil sah Nikki den Zorn in den Augen seiner Mutter aufflackern, doch dann stahl sich etwas Gerissenes in ihre Miene. »Hundert Goldguineas.«

Der Lord zog einen Schlüssel aus seinem Rock und reichte ihn dem ältesten seiner Diener. »Hol das Geld aus meiner Kassette.«

Nikki lachte laut. Auf Romani sagte er: »Mama, das war wirklich ein toller Plan. Du hast nicht nur den dummen, alten Gadscho überzeugt, daß ich von seinem Blut bin, sondern bringst ihn auch noch dazu, uns Gold zu geben. Wir können ein Jahr lang herrlich leben. Wenn ich heute nacht weglaufe – wo treffen wir uns? Vielleicht an der großen Eiche, an der wir über die Mauer gekommen sind?«

Marta schüttelte den Kopf und antwortete in derselben Sprache. »Du wirst nicht weglaufen, Nikki. Der Gadscho ist wirklich dein Großvater, und dies hier nun dein neues Zuhause.« Sie fuhr ihm kurz durch sein Haar, und Nikki glaubte einen Augenblick, sie würde noch etwas hinzufügen. Schließlich konnte sie nicht ernsthaft meinen, was sie gerade gesagt hatte.

Der Diener kam zurück und gab Marta eine lederne Börse, in der es klingelte. Nachdem sie den Inhalt fachmännisch geprüft hatte, raffte sie ihren Überrock und steckte die Börse in ihren Unterrock. Nikki war entsetzt – bemerkten die Gadsche denn nicht, daß seine Mutter sie verunreinigt hatte, sie zu Marhime gemacht hatte, indem sie in ihrer Anwesenheit ihren Rock gehoben hatte? Die Männer schienen jedoch von der Beleidigung nichts zu merken.

Marta warf Nikki einen letzten, eindringlichen Blick zu. »Behandeln Sie ihn gut, alter Mann, oder mein Fluch wird Sie noch über den Tod hinaus verfolgen. Möge ich heute nacht noch sterben, wenn es nicht so ist!«

Sie drehte sich um und ging mit schwingenden Röcken über den polierten Marmor. Ein Dienstbote öffnete ihr die Tür. Sie neigte den Kopf wie eine Prinzessin und trat hinaus.

Mit plötzlichem Schrecken erkannte Nikki, daß seine Mutter es ernst gemeint hatte – sie ließ ihn tatsächlich hier bei den Gadsche zurück. Schreiend lief er hinter ihr her. »Mama! Mama!«

Bevor er sie erreichen konnte, fiel die Tür vor seiner Nase zu, und er war im Haus gefangen. Als er den Türknauf greifen wollte, packte ihn ein Lakai um die Taille. Nikki rammte ihm das Knie in den Magen und fuhr mit den Fingernägeln durch das bleiche Gadscho-Gesicht. Der Mann brüllte, und andere eilten ihm zur Hilfe.

Mit wirbelnden Fäusten und Füßen versuchte Nikki sich zu wehren. »Ich bin ein Rom! Ich bleibe nicht in diesem scheußlichen Haus!« gellte er.

Der Earl runzelte die Stirn. Wie abstoßend diese unverhüllte und heftige Gefühlsäußerung doch war! Ein solches Verhalten würde man aus dieser Brut herausprügeln müssen, genau wie jede andere Spur von Zigeunerblut. Auch Kenrick war ungezähmt gewesen – verzogen von seiner labilen Mutter, die ihn abgöttisch geliebt hatte. Die Nachricht vom Tod ihres Sohnes hatten den Schlaganfall ausgelöst, der sie zu einem lebenden Leichnam gemacht hatte.

Barsch gab der Earl Befehle. »Bringt den Jungen ins Kinderzimmer und wascht ihn anständig. Verbrennt diese Lumpen und zieht ihm etwas Passenderes an.«

Es bedurfte zweier Männer, um den Jungen zu bändigen. Er kreischte immer noch nach seiner Mutter und schlug heftig um sich, als sie ihn die Treppe hinaufschleppten.

Verbittert blickte der Earl noch einmal in die Dokumente, die bezeugten, daß der dunkelhäutige kleine Heidenbengel tatsächlich sein einziger, lebender Nachkomme war. Nicholas Kenrick Davies laut Geburtsurkunde. Es gab ohnehin kaum einen Zweifel. Abgesehen von seiner dunklen Haut- und Haarfarbe war die Ähnlichkeit des Jungen mit Kenrick als Kind verblüffend.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2022
ISBN (eBook)
9783968981963
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (August)
Schlagworte
Historischer Liebesroman Nackenbeißer Historische Romantik Historische Romanzen der Regentschaftszeit Regency-Roman Regency Liebe Julia Quinn Bridgerton Viktorianische Historische Romanzen eBooks

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